Die Wirbelsäule hat eine faszinierende Architektur: Sie besteht aus mehreren Wirbeln, die gemeinsam mit den Bandscheiben und einem komplexen Band- und Muskelapparat die charakteristische S-Form bilden. Die Wirbelsäule ist als elastisches, funktionelles System angelegt, das Druck und Belastungen effektiv aufnehmen und verteilen kann. Trotz dieser besonderen Konstruktion leiden zahlreiche Menschen im Lauf ihres Lebens unter Rückenschmerzen.
Im ORTHOPÄDIE ZENTRUM konzentrieren wir uns auf die Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule und des Beckens. Mit ganzheitlicher Diagnostik und modernen Therapieverfahren finden wir für jede Patientin und jeden Patienten die passende Versorgung. Von konservativen Therapieansätzen bis hin zu operativen Eingriffen entwickeln wir individuell angepasste Behandlungskonzepte. Dabei liegt unser Fokus auf minimal-invasiven Verfahren und schonenden Eingriffen, um die Belastung so gering wie möglich zu halten. Unser Ziel ist es, Schmerzen zu reduzieren und die Bewegungsfähigkeit und Lebensqualität unserer Patienten zu verbessern. Mit unserer Erfahrung und unserem Fachwissen steht Ihnen ein Team aus Experten bei allen Fragen zur Wirbelsäule zur Seite.
Wirbelsäulenprobleme können sich durch verschiedene Symptome äußern.
Dazu zählen u. a.:
Akute oder chronische Schmerzen im Rückenbereich, oft mit Bewegungseinschränkungen verbunden.
Kribbeln oder Taubheit in Armen, Beinen, Iliosakralgelenk oder anderen Körperregionen.
Ausstrahlende Schmerzen in den Beinen.
Für eine präzise Diagnose setzen wir verschiedene bildgebende Verfahren ein. Die Entscheidung hängt vom klinischen Kontext und den spezifischen diagnostischen Anforderungen ab. Die Basis jeder Diagnostik sind immer eine körperliche Untersuchung und ein ausführliches Gespräch.
Röntgenaufnahmen ermöglichen einen ersten Überblick über die Strukturen der Wirbelsäule.
Magnetfelder und Radiowellen liefern detaillierte Bilder von Weichgeweben, wie Rückenmark, Bandscheiben und Nerven.
Mittels Röntgenstrahlen werden mehrere Bilder oder Schichten der Wirbelsäule erzeugt, um hochauflösende Bilder der Knochenstrukturen und der Weichteile zu erhalten.
In unserem modernen MVZ in Hannover bieten wir Ihnen eine breite Auswahl an modernen Therapieverfahren, die von erfahrenen Spezialisten für Sie im Rahmen eines individuellen Behandlungskonzepts angewendet werden.
Mit präzisen Handgriffen mobilisieren unsere Experten Wirbelsäule und Gelenke. Durch sanfte Bewegungen und Dehnungen werden Blockaden gelöst und die Beweglichkeit verbessert. Die manuelle Therapie kann Schmerzen reduzieren und die Körperhaltung optimieren.
Bei dieser nicht-invasiven Behandlung werden Schallwellen in das betroffene Gewebe geleitet. Diese regen die Durchblutung an, können die Heilung fördern und chronische Schmerzen lindern. Eine Sitzung dauert je nach Krankheitsbild zwischen 10 und 20 Minuten, ggf. sind mehrere Sitzungen nötig.
Diese traditionelle chinesische Heilmethode verwendet feine Nadeln, die an spezifischen Punkten des Körpers platziert werden. Durch die Stimulation dieser Punkte können Schmerzen gelindert und das allgemeine Wohlbefinden verbessert werden. Akupunktur kann auch zur Entspannung der Muskulatur und Förderung der Körperbalance beitragen.
Facetteninfiltration
Bei dieser Behandlung werden entzündungshemmende Medikamente direkt in die kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke) injiziert. Dies kann Schmerzen und Entzündungen effektiv reduzieren und die Beweglichkeit verbessern. Die Infiltration wird oft unter Bildgebung durchgeführt, um eine präzise Platzierung zu gewährleisten.
PRT (Periradikuläre Therapie)
Die Periradikuläre Therapie zielt auf die Schmerzlinderung im Bereich der Wirbelsäule ab. Durch die gezielte Verabreichung von entzündungshemmenden Medikamenten im Bereich der Nervenwurzeln können Schmerzen und Reizungen der Nerven gelindert werden.
Sakrale Umflutung (epidurale sakrale Injektion)
Bei dieser Therapie werden schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente in den Rückenmarkskanal direkt an die Nervenwurzeln infiltriert. Diese Therapie wird im Besonderen bei chronischen Rückenschmerzen und Nervenschmerzen eingesetzt.
ISG-Infiltrationen und gluteale Infiltrationen
Diese Behandlungen konzentrieren sich auf das Iliosakralgelenk (ISG) und die Gesäßmuskulatur. Durch gezielte Injektionen werden Schmerzen und Entzündungen in diesen Bereichen reduziert. Diese Therapie kann besonders bei chronischen Rückenschmerzen und starken Bewegungseinschränkungen wirksam sein.
Bei dieser minimalinvasiven Behandlung werden schmerzleitende Nerven an den betroffenen Gelenken mittels Radiofrequenz verödet. Dies führt zu einer langfristigen Unterbrechung der Schmerzweiterleitung. Die Denervation kann eine dauerhafte Schmerzlinderung bei chronischen Rückenschmerzen bewirken.
Diese Therapie umfasst die Injektion von Hyaluronsäure oder körpereigenem Blutplasma (Autologes Conditioniertes Plasma (ACP)) in große Gelenke wie Knie oder Hüfte, aber auch im Bereich der Facettengelenke und des Iliosakralgelenks. Hyaluronsäure verbessert die Gleitfähigkeit im Gelenk, während ACP die körpereigenen Heilungsprozesse stimuliert. Diese minimalinvasiven Behandlungen können Schmerzen reduzieren, die Gelenkfunktion verbessern und den Heilungsprozess bei Gelenkerkrankungen unterstützen.
Für einen stationären Aufenthalt verfügen wir seit vielen Jahren über Belegbetten in der Sophienklinik, wo sich unser modernes Schmerzzentrum befindet. Hier behandeln wir Patienten mit chronischen Schmerzen und Beschwerden im Rahmen eines unimodalen oder multimodalen Therapiekonzepts. Eine unimodale Therapie ist ein kurzer stationärer Aufenthalt bei akuten Schmerzen, in dem eine Schmerztherapie z. B. über Infusionen, Injektionen und Physiotherapie erfolgt. Ein multimodaler Ansatz hingegen wird bei chronischen Schmerzen angewendet und umfasst ca. eine Woche stationären Aufenthalt. Hier werden ganzheitliche Therapieformen und Sportübungen kombiniert, um Schmerzen zu reduzieren, die Bewegungsfähigkeit zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern.
Im Folgenden möchten wir Sie über häufige Wirbelsäulenerkrankungen, ihre Symptome und moderne operative Verfahren aufklären.
Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn das Gewebe einer Bandscheibe zwischen den Wirbelkörpern nach außen drückt. Dies kann zu starken Rückenschmerzen und ausstrahlenden Schmerzen in Arme oder Beine führen. Häufig treten auch Taubheitsgefühle oder Schwäche in den betroffenen Gliedmaßen auf.
Bei einer Spinalkanalstenose verengt sich der Wirbelkanal, was Druck auf die Nerven ausübt. Typische Symptome sind Schmerzen, Taubheit und Schwäche in Beinen oder Armen, besonders beim Gehen oder längerem Stehen. Viele Patienten berichten von einer Linderung der Beschwerden beim Sitzen oder Vorbeugen.
Die altersbedingte Degeneration der Wirbelsäule führt zu Verschleißerscheinungen an Bandscheiben und Wirbelgelenken. Patienten leiden oft unter chronischen Rückenschmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit. Die Schmerzen können sich bei bestimmten Bewegungen oder Positionen verstärken.
Osteochondrose bezeichnet Veränderungen der Bandscheiben und der angrenzenden Knochen. Sie kann zu Schmerzen, Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit führen. Häufig treten die Beschwerden in bestimmten Wirbelsäulenabschnitten auf und können sich auf benachbarte Regionen auswirken.
Beim Facettensyndrom sind die kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke) betroffen. Betroffene berichten meist von lokalen Rückenschmerzen, die sich bei Bewegung und Belastung verstärken können. Charakteristisch ist eine Zunahme der Schmerzen bei Rückbeugung und Drehbewegungen der Wirbelsäule.
Das Iliosakralgelenk-Syndrom (ISG-Syndrom) betrifft das Gelenk zwischen Kreuzbein und Darmbein. Typisch sind Schmerzen im unteren Rücken, die in Gesäß, Leiste oder Oberschenkel ausstrahlen können. Die Beschwerden verstärken sich oft bei längerem Sitzen oder Stehen sowie beim Treppensteigen.
Als Experte für Wirbelsäulenchirurgie bietet Ihnen Prof. Dr. med. Timo Stübig im ORTHOPÄDIE ZENTRUM das gesamte Spektrum moderner und anspruchsvoller Chirurgie an der Wirbelsäule. Die Operationen werden von ihm persönlich stationär in der Sophienklinik in Hannover durchgeführt.
Bei dieser minimal-invasiven Technik werden schmerzleitende Nerven an der Wirbelsäule unter endoskopischer Sicht durchtrennt. Der Eingriff erfolgt durch kleine Hautschnitte und ermöglicht eine schnelle Erholung. Besonders geeignet ist die Methode bei chronischen Rückenschmerzen durch Gelenkarthrose.
Ziel dieser Operation ist es, eingeengte Nervenstrukturen im Wirbelkanal zu entlasten. Dabei werden knöcherne Anbauten oder Bandscheibengewebe entfernt, die Druck auf Nerven ausüben. Die Dekompressions-OP kann oft minimal-invasiv durchgeführt werden und führt häufig zu einer deutlichen Schmerzlinderung.
Beim Bandscheibenersatz wird eine geschädigte Bandscheibe durch ein künstliches Implantat ersetzt. Diese Methode zielt darauf ab, die natürliche Beweglichkeit des Wirbelsäulensegments zu erhalten. Bandscheibenprothesen kommen zum Einsatz, wenn konservative oder interventionelle Verfahren die Beschwerden nicht lindern konnten.
Stabilisierungsoperationen dienen dazu, instabile Wirbelsäulensegmente zu fixieren. Bei der offenen Methode erfolgt dies über einen größeren Schnitt, während minimal-invasive Techniken kleinere Zugänge nutzen. Beide Verfahren können die Wirbelsäulenstabilität wiederherstellen und Schmerzen reduzieren.
Diese Operationstechnik verwendet flexible Implantate, um die Wirbelsäule zu stabilisieren und gleichzeitig eine gewisse Beweglichkeit zu erhalten. Dynamische Systeme können den Stress auf benachbarte Segmente reduzieren und eignen sich besonders für Patienten mit frühen Degenerationszeichen.
Bei einer Spondylodese werden benachbarte Wirbelkörper dauerhaft miteinander verbunden. Dies geschieht durch Einbringen von Schrauben oder Metall zwischen den Wirbeln. Die Operation führt zu einer Versteifung des betroffenen Wirbelsäulenabschnitts und kann bei schweren Instabilitäten oder auch nach Unfällen notwendig sein.
Bei dieser Behandlung erfolgt in minimal-invasiver Technik eine Einbringung von speziellem Knochenzement zur inneren Stabilisierung und Schmerzreduktion. Diese Art des Eingriffs wird vor allem bei Osteoporose-bedingten Wirbelkörperfrakturen eingesetzt.